Jahresbericht des Präsidenten Agrotec Suisse

Jörg Studer,
Präsident Agrotec Suisse

Ein Jahr voller Herausforderungen

Im Jahr 2020 haben wir viel gelernt. Die Betriebe führten Schutzkonzepte ein, Laden- und Ausstellungsräume waren vorübergehend geschlossen. Es zeigte sich, dass wir neue Kommunikationsmittel – WhatsApp, FaceTime, Zoom, Teams, Skype und so weiter – sehr effizient einsetzen können. Dank Abholservice oder der Möglichkeit, Geräte zu deponieren, waren die Landtechnik-Fachgeschäfte imstande, die Kunden weiterhin optimal zu bedienen. In den Werkstätten konnte gearbeitet werden, die Ersatzteillieferungen waren fast immer gewährleistet – zum Teil allerdings nur dank der klugen Voraussicht der Lieferanten. Auch die Hufschmiede konnten ihre Aufträge ausführen. Das bedeutete häufig wohl einen Mehraufwand, führte aber dazu, dass sich finanzielle Einbussen in den Werkstätten im Rahmen hielten.

Der Rückgang der direkten Kontakte und der Verlust bei den Verkäufen lassen sich jedoch kaum kompensieren.

Auch auf Verbandsebene war die Kommunikation gefordert. Die Fachpräsidententagung mussten wir absagen, für die Fachverbandsversammlung fanden wir eine virtuelle Lösung in Form eines Live-Streamings aus einem Studio mit der Abstimmung via E-Mail. Für die Information der Mitglieder konnten wir auf die bewährten Kanäle Website, Newsletter und «forum» setzen. Die zeitnahen Informationen im Lockdown für unsere Mitglieder wurden durch neue Prozesse verbessert.

Für das Bildungszentrum Aarberg (BZA) hatte die Pandemie eine fast tägliche Neuausrichtung der Schutzkonzepte und Betriebsabläufe zur Folge. Für die Beherbergung musste das BZA auf die regionale Hotellerie zurückgreifen, um die Einzelbelegung der Zimmer zu gewährleisten. Die Kurse im Bereich Grundbildung und in der höheren Berufsbildung fanden, wo die Präsenz unumgänglich war, physisch statt. Die Kurse der höheren Berufsbildung im Metallbau wurden online abgehalten. Alle Prüfungen konnten mit Erfolg durchgeführt werden. Die SwissSkills der Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechaniker mussten allerdings abgesagt werden. Die Hufschmiede nahmen an der Qualifikation für die SwissSkills von zu Hause aus teil, kombiniert mit einer Live-Übertragung auf WhatsApp. Die SwissSkills selbst konnten sie in Aarberg durchführen, wenn auch ohne Publikum.

Wie geht es weiter? Im neuen Jahr erwarten uns weitere Herausforderungen. Die Pandemie dauert vorläufig an, und im Juni stehen die Abstimmungen über die «Trinkwasserinitiative» und die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» an. Die Annahme der Vorlagen hätte massive negative Auswirkungen für die Landwirtschaft und damit für unsere Branche. Wir unterstützen die Ablehnung, damit wir weiterhin unseren Beitrag an eine verantwortungsvolle Landwirtschaft leisten können.